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Max von Moos-Förderpreis 2022
Die Max von Moos-Stiftung vergibt seit 2010 den Max von Moos-Preis in Höhe von CHF 5000.– an eine Master-Studienabgängerin oder einen Studienabgänger in Fine Arts der Hochschule Luzern, Design & Kunst, mit dem Schwerpunkt «Art in Public und Art Teaching».
Der diesjährige Förderpreis der Max von Moos-Stiftung geht an Clemens Fellmann, herzliche Gratulation!
Clemens Fellmann hat für die Abschlussausstellung Supernova eine 3-Kanal- Videoarbeit mit dem Titel Bespielungen eines Körpers realisiert, die er in einem abgedunkelten Teilraum im oberen Stockwerk der ehemaligen Fabrikhalle auf dem NOVA-Areal installiert hat. Drei Beamer werfen ihre Bilder an drei verschiedene Wände so, dass man als Betrachterin oder Betrachter das komplette Werk nur in ständiger Bewegung und nur partiell erfassen kann. Zu sehen ist der Künstler selbst - die Filme zeigen ihn beim Ausführen unterschiedlicher Alltagsbewegungen: Beim Aussteigen aus einem Bus, dem Regulieren einer Heizung oder dem Greifen einer Kaffeemaschine. Bewegungen wie diese werden von uns im Alltag kaum wahrgenommen oder bewusst ausgeführt. Und an diesem Punkt setzt Clemens Fellmanns Arbeit an. Er nimmt diese automatisierten Bewegungsabläufe, löst sie von ihrem Verwendungszweck ab und repetiert sie, performt sie. So sind sie bereits von Anfang an schwer lesbar und zeigen sich durch die pure Wiederholung bald als motorisch-performative Essenz eines Körpers im Raum. Die vom Künstler gewählten neutralen Hintergründe (Baumhintergrund, Sitzungszimmer und Black Box), vor denen er seine Aktionen aufgezeichnet hat, stehen dabei gleichfalls für Abstraktionen des täglichen Lebens: Können die ersten beiden Natur und Arbeit symbolisieren, ermöglicht die Black Box eine isolierte und kontextfreie Bewegungswahrnehmung. Die Anordnung der Beamer ist den Kamperapositionen beim Drehprozess in den drei Räumen nachempfunden, nicht immer aber zeigen sich auf allen drei Wänden derselbe gefilmte Raum. Der Künstler hat sich entschieden, diese fein durchdachte Präsentationsabfolge direkt auf der unverputzten Wand zu zeigen, wodurch sich gefilmter Raum und Ausstellungssituation noch einmal formal und inhaltlich verschränken.
Die Max von Moos-Stiftung gratuliert Clemens Fellmann zu diesem hervorragend konzipierten und konsequent umgesetzten Werk und freut sich sehr, den diesjährigen Preis einem Abgänger übergeben zu können, der sich auf grundlegende Weise mit der Bewegung im Raum anhand seines eigenen Körpers auseinandersetzt und so einen neuen Blick auf ganz Alltägliches wirft. Robin Byland, i.V. von Patricia Bieder, Stiftungsrätin der Max von Moos- Stiftung, 24. Juni 2022
Stiftung Max von Moos
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